NIS2-Gesetz 2025: Warum Unternehmen mit öffentlichen QR-Codes jetzt handeln müssen
Das neue NIS2-Umsetzungsgesetz vom 2. Dezember 2025 verschärft die Cybersicherheitsanforderungen massiv. Quishing-Angriffe sind meldepflichtig, Geschäftsführer haften persönlich. Bußgelder bis 10 Mio. € drohen.
Am 5. Dezember 2025 ist das NIS-2-Umsetzungsgesetz in Kraft getreten – ein Meilenstein für die Cybersicherheit in Deutschland. Für Unternehmen, die QR-Codes im öffentlichen Raum einsetzen, bedeutet dies: Handeln Sie jetzt, oder riskieren Sie massive Bußgelder und persönliche Haftung der Geschäftsleitung.
Was ist das NIS2-Gesetz?
Das NIS-2-Umsetzungsgesetz (Bundesgesetzblatt 2025 I Nr. 301) setzt die EU-Richtlinie 2022/2555 in deutsches Recht um. Es erweitert den Kreis der betroffenen Unternehmen massiv und verschärft die Anforderungen an IT-Sicherheit, Incident-Meldungen und Geschäftsführerhaftung.
Das Gesetz unterscheidet zwischen 'besonders wichtigen Einrichtungen' und 'wichtigen Einrichtungen' – beide Kategorien sind von strengen Pflichten betroffen.
Wer ist betroffen?
Das Gesetz betrifft weit mehr Unternehmen als bisher gedacht:
Besonders wichtige Einrichtungen
Ab 250 Mitarbeiter ODER >50 Mio. € Umsatz
Energie, Transport, Finanzwesen, Gesundheit, Wasser, Digitale Infrastruktur, Weltraum
Wichtige Einrichtungen
Ab 50 Mitarbeiter ODER >10 Mio. € Umsatz
Post/Kurier, Abfallwirtschaft, Chemie, Lebensmittel, Verarbeitendes Gewerbe, Digitale Dienste, Forschung
Typische QR-Code-Anwendungen in betroffenen Sektoren:
- •E-Ladesäulen-Betreiber (Energiesektor)
- •Parkautomaten-Anbieter (Transport)
- •Banken mit QR-Codes in Briefen (Finanzwesen)
- •Krankenhäuser mit Patientenarmbändern (Gesundheit)
- •Gastronomieketten mit digitalen Speisekarten (Lebensmittel)
Die wichtigsten Pflichten nach § 30 BSI-G
Das Gesetz schreibt umfassende Risikomanagementmaßnahmen vor:
Risikoanalyse
QR-Codes als Angriffsvektor müssen in der Risikoanalyse berücksichtigt werden
Incident Response
Prozesse zur Bewältigung von Quishing-Vorfällen müssen etabliert sein
Lieferkettensicherheit
QR-Code-Druckdienstleister und Transportwege müssen geprüft werden
Schulungen
Mitarbeiter und Kunden müssen über Quishing-Gefahren informiert werden
Multi-Faktor-Authentifizierung
Für Zugriff auf QR-Code-Verwaltungssysteme vorgeschrieben
Meldepflichten: 24 Stunden Zeit
Bei Quishing-Angriffen gelten strenge Meldefristen nach § 32:
24 Stunden: Erstmeldung
Unverzügliche Meldung an das BSI mit ersten Verdachtsmomenten
72 Stunden: Detailmeldung
Schweregrad, Auswirkungen und Kompromittierungsindikatoren
1 Monat: Abschlussmeldung
Vollständige Beschreibung, Ursachen und ergriffene Maßnahmen
Beispiel Dortmund 2025: Die 90+ manipulierten Parkautomaten hätten nach NIS2 binnen 24 Stunden gemeldet werden müssen – mit allen Konsequenzen für den Betreiber.
Persönliche Haftung der Geschäftsleitung
§ 38 des neuen Gesetzes macht Vorstände und Geschäftsführer persönlich verantwortlich:
Geschäftsleitungen sind verpflichtet, Risikomanagementmaßnahmen umzusetzen und zu überwachen. Bei Pflichtverletzung haften sie ihrer Einrichtung für schuldhaft verursachte Schäden.
Das bedeutet: Wer als CEO oder Vorstand Quishing-Risiken ignoriert, haftet persönlich – nicht nur das Unternehmen.
Zusätzlich müssen Geschäftsleitungen regelmäßig an Schulungen teilnehmen, um Risiken erkennen und bewerten zu können.
Bußgelder: Bis zu 10 Millionen Euro
Die Sanktionen nach § 65 sind drastisch:
Besonders wichtige Einrichtungen
Bis 10 Mio. € oder 2% des weltweiten Jahresumsatzes
Wichtige Einrichtungen
Bis 7 Mio. € oder 1,4% des weltweiten Jahresumsatzes
Rechenbeispiel Stadtwerke mit 800 Mio. € Umsatz: Das maximale Bußgeld bei einem nicht gemeldeten Quishing-Vorfall beträgt 16 Mio. €.
QRTrust: Die technische Lösung für NIS2-Compliance
QRTrust ist die einzige deutsche QR-Code-Sicherheitsplattform, die speziell für NIS2-Anforderungen entwickelt wurde:
Handlungsempfehlung: Jetzt starten
Unternehmen mit öffentlichen QR-Codes sollten sofort handeln:
Sofort (diese Woche)
Prüfen Sie Ihre NIS2-Betroffenheit anhand der Größenkriterien und Sektorzuordnung
Kurzfristig (1-3 Monate)
Erstellen Sie ein Inventar aller öffentlichen QR-Codes und deren Ziel-URLs
Mittelfristig (3-6 Monate)
Implementieren Sie QRTrust Enterprise für kontinuierliches Monitoring
Langfristig
Etablieren Sie Prozesse für regelmäßige Audits und Nachweisführung
Fazit: NIS2 macht QR-Code-Sicherheit zur Pflicht
Mit dem NIS2-Umsetzungsgesetz sind öffentliche QR-Codes Teil der schützenswerten IT-Infrastruktur. Quishing-Angriffe sind meldepflichtige Sicherheitsvorfälle, und die Geschäftsleitung haftet persönlich.
Die gute Nachricht: Mit QRTrust können Sie alle Anforderungen erfüllen – bevor der erste Vorfall passiert. Investieren Sie in Prävention statt in Bußgelder.
Rechtsquellen
- • Bundesgesetzblatt 2025 I Nr. 301: Gesetz zur Umsetzung der NIS-2-Richtlinie
- • BSI-Gesetz 2025 (BSIG) §§ 28-65
- • EU-Richtlinie 2022/2555 (NIS-2-Richtlinie)
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